Ist ein Standesbeamter nach §. 69 des Reichsgesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 (R.G.Bl. S. 23) strafbar, wenn er eine Eheschließung unter vorsätzlicher oder fahrlässiger Außerachtlassung von landesgesetzlichen Vorschriften vollzieht, welche vor der Eheschließung eine Nachweisung, Auseinandersetzung oder Sicherstellung des Vermögens erfordern (§. 38 Abs. 2 des angeführten Gesetzes)?
Züchtigungsrecht des Lehrers in Preußen. Kommt es für die Frage, ob dasselbe überschritten ist, auf die dem Lehrer von der vorgesetzten Aufsichtsbehörde über die Art und die Mittel der Handhabung desselben erteilten Vorschriften an?
Was versteht der §. 117 des Militärstrafgesetzbuches vom 20. Juni 1872 unter Unterdrückung von Beschwerden seitens militärischer Vorgesetzter?
Findet der §. 147 Milit. St.G.B.'s auch auf die Unterlassung von Meldung der bei einem Vorgesetzten angebrachten Beschwerde Anwendung?
Welche Strafart hat das Civilgericht im Falle der §§. 15. 17 der preußischen Militärstrafprozeßordnung vom 3. April 1845 für Militärvergehen auszusprechen, welche mit Freiheitsstrafe bedroht sind, wenn deren Dauer nicht sechs Monate beträgt?
Bedarf derjenige, welcher zum Besitze von Sprengstoffen legitimiert ist, auch noch die besondere polizeiliche Erlaubnis zur Überlassung derselben an andere, welche gleichfalls die polizeiliche Erlaubnis zum Besitze von Sprengstoffen erhalten haben?
Ist zum Thatbestande des "Unternehmens" der Verleitung zum Meineide die Feststellung erforderlich, daß die Leistung des erstrebten Meineides objektiv möglich war?
Hat die auf Grund des §. 50 Nr. 4 des Eisenbahnbetriebsreglements vom 11. Mai 1874 für die unrichtige Deklaration des Gewichtes der Frachtgüter angedrohte Konventionalstrafe die Natur einer öffentlichen Strafe, welche die Betrugsstrafe ausschließt?